Ausstellung “Retrospective”

lab:present präsentierte zum vierten Jubiläum des Experimental Stage Project ausgewählte Ergebnisse der Kollaborationen der letzten Jahre. Wissenschaft trifft Kunst in einer multimedialen Retrospektive in der WasserGalerie der Berliner Wasserbetriebe.



EXPERIMENTAL STAGE PROJECT

Im Sommer 2014 begannen zwei Physiker der TU Berlin, Fabian Kruse und Robert Richter, klassische Versuchsaufbauten aus den Grundpraktika des Physikstudiums außerhalb der Universität auf kleinen Festivals und Partys im Berliner Umfeld aufzustellen. Fasziniert von der Idee, die Welten von Kunst und Wissenschaft zu durchdringen, wurde zusammen mit der schnell wachsenden Gruppe aus Gleichgesinnten das Experimental Stage Project gegründet, um im Geiste der Maker Fair und der DIY-Bewegung physikalische Experimente als multimedialegrößtenteils interaktive Installationen zu präsentieren und Menschen in unterschiedlichsten Communities und Situationen zu begegnen. Das Experimental Stage Project wollte schöne Experimente dort zeigen, wo man sie am wenigsten erwartet – zum Beispiel direkt auf den Tanzflächen des Berliner Nachtlebens. Dabei war es wichtig, aus dem Umfeld der Universität, der akademischen Lehre, herauszugehen und wissenschaftliche Experimente neu zu kontextualisieren.

In den letzten vier Jahren hat das Experimental Stage Project an mehr als 40 verschiedenen Orten Installationen ausgestellt: unter anderem bei der Langen Nacht der Wissenschaften, Physik für Geflüchtete, den Basement Sessions in der Berliner Willner-Brauerei sowie auf Musikfestivals wie das Garbicz Festival, das Fusion Festival, das 3000Grad Festival und die Bucht der Träumer und das Entropie Festival. Auch Berliner Clubs wie beispielsweise das Mensch Meier oder das alte SchwuZ werden regelmäßig bespielt. Eine Fotodokumentation der Arbeit war im Herbst 2017 Teil einer Ausstellung in der Tate Gallery of Modern Art in London.

Mit dem Experimental Stage Project wurden auch immer wieder Künstler*innen unterstützt, die für ihre Arbeiten wissenschaftliche Expertise gesucht haben: So wurde beispielsweise die Sonifikation von Daten einer Doktorarbeit 2017 in Seoul präsentiert und in einer weiteren Zusammenarbeit mit der Künstlerin Michelle-Marie Letelier wurde bei der Biennale 2017 in Buenos Aires ausgestellt.